28 Kerzen zum Gedenken an die Mitglieder

28 Kerzen werden  zur Mahnung und zur Erinnerung an die Ausschreitungen in der Nacht von 9. auf den 10. November 1938 an der Gedenktafel am Saulheimer Rathaus entzündet.

Sie sollen an die 28 jüdischen Mitbürger, Frauen, Männer und Kinder erinnern, die zu diesem Zeitpunkt noch in Saulheim lebten.

In dieser Nacht organisierten SA und SS auf Weisung der Gestapo in ganz Deutschland die sogenannte „Reichskristallnacht“ gegen die jüdische Bevölkerung,

auch in Saulheim! Die kleine Synagoge in der Hintergasse 17 wurde in Brand gesteckt und vollständig zerstört, jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert.

Seit 1555 existierte eine jüdische Gemeinde in Saulheim, größtenteils in friedlicher Koexistenz mit der übrigen Saulheimer Bevölkerung.

Die Hitlerzeit mit Hetze und Parolen veranlasste viele Jüdische Familien, wenn sie die Mittel hatten, bereits ab 1935 ihre Heimat zu verlassen.

Nach dieser Nacht im November 1938 spitzten sich Hetze und Verfolgung zu. Einige Familien verließen Saulheim, die meisten wurden deportiert.

Viele Saulheimer Juden starben in den Konzentrationslagern, wenige hatten die Chance in einem anderen Land eine neue Heimat zu finden, den Rest traf ein unbekanntes Schicksal.

Ihnen zum Gedenken und zur Mahnung an uns alle stehen die 28 Kerzen rund um die Gedenktafel, die vor 27 Jahren auf Initiative von Klaus Hornberger, Grün-Alternative-Liste durch

den Saulheimer Ortsgemeinderat in Auftrag gegeben wurde. Die Gedenktafel am Rathaus wurde von dem Saulheimer Künstler Prof. Eberhard Linke gestaltet.

Gebt Hass und Fremdenfeindlichkeit keine Chance.