Mühlbachaue & Mühlbach (Bauausschuss-(16.4.) und Gemeinderats(18.4.)-Sitzung)

Neues von der Mühlbachaue / vom Bürgerpark Saulheim:

Der Schotterweg ist zwar noch nicht zurück gebaut, aber es soll vorwärts gehen…

…in der Bauausschuss-(16.4.) und der Gemeinderats(18.4.)-Sitzung nächste Woche stehen einige Tagesordnungspunkte zur Beratung / zum Beschluss:

  • (BauA) Beratung und Beschlussfassung über die Aufstellung der Ruhebänke im Bürgerpark
  • Beratung und Beschlussfassung über die Beleuchtung des Bürgerparks Saulheim
  • Beratung und Beschlussvorlage über das Begrünungskonzept in der Mühlbachaue / Bürgerpark Saulheim
  • (OGR) Bürgerpark Saulheim / Mühlbachaue – Vorstellung über den aktuellen Stand

Renaturierung Mühlbach (in Obersaulheim)

in der Bauausschuss-(16.4.) und der Gemeinderats(18.4.)-Sitzung nächste Woche soll (endlich) über die Varianten zur weiteren Renaturierung von der Heppmühlstraße bis zur Furt hinter den Kleingärten beraten werden.

Die Renaturierung ist nicht nur aus ökologischen Gründen sinnvoll,
sondern aufgrund der Problematik der wegrutschenden Ritter-Hundt-Straße und der schadhaften Verrohrung im Bereich der KiTa Rappelkiste und der Untergasse ist es wichtig, endlich voran zu kommen.

 

Weidentipi für die Naturgruppe

Am 11.4. bauten Mitglieder der GAL ein Weidentipi fuf die Naturgruppe in der Mühlbachaue.

Wir hoffen, das alles gut anwächst und die Kinder viel Freude daran haben werden.

Wertstoffhof

Die unendliche Geschichte des Wertstoffhofes bekommt ein weiteres bizarres Kapitel.

Da die (ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion) die Überschwemmungsgebiete des Mühlbachs überarbeitet (man hatte sich „verrechnet“), steht nun fest, das der Wertstoffhof in diesem Überflutungsgebiet (Annahme 100 -jähriges Hochwasser) liegt.

Dadurch wird die Umgestaltung noch schwieriger, es muss alles „hochgebaut“ werden und der Retentionsraum ausgeglichen werden, Kosten und Aufwand für die Gemeinde und den Landkreis unbekannt, aber sicher immens.

Die GAL hat nun einen Antrag auf Verlegung des Wertstoffhofes gestellt, der in der nächsten Ratssitzung Thema sein wird.

Florette, Ansiedlung im Gewerbepark

Ende letzten Jahres beschloss der Gemeinderat Saulheim mehrheitlich, dem französischen Unternehmen Florette, einem Hersteller von Salatprodukten, im Saulheimer Gewerbepark eine größere Industrieansiedlung zu ermöglichen.

Die GAL-Fraktion sieht diese Ansiedlung aus mehreren Gründen als kritisch an:

  1. Die zur Diskussion stehende Fläche ist sehr groß (6 ha) und liegt an einem in zwei Richtungen geneigten Hang (unterhalb des Standortes von Raiffeisen in Richtung Nieder-Olm). Wir schätzen die Höhendifferenz auf ca. 20 – 25 Meter). Die GAL weist darauf hin dass daraus resultierend große Erdbewegungen nötig sein werden und fürchtet Rutschungen, wie sie im Bereich des Gewerbegebietes vor ca. 20 Jahren aufgetreten sind. Es müssen seitens Florette klare Vorkehrungen getroffen werden, um solche Rutschungen zu vermeiden, dies muss die Gemeinde auch klar einfordern!.
  2. durch den Zuschnitt dieser Fläche -es verbleibt nur ein schmaler Streifen zur Bahn, es ist keine (äußere) Erschließung vom Sörgenlocher Weg in Richtung Nordoste entlang des Geländes geplant- wird die weitere Erschließung in diesen Bereich für die Zukunft verhindert.
    Wenn das wirklich so kommt, werden wir den Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans stellen, um diese Restflächen aus dem Gewerbepark herauszunehmen, da sie praktisch nicht mehr (wirtschaftlich) erschließbar sind.
  3. Die geplanten Gebäudehöhen sollen laut aktueller Planung bis zu 20 Meter erreichen, (zum Vergleich das Postfrachttzentrum ist nur etwa halb so hoch). Das ist sehr hoch und würde einen empfindlichen Einschnitt in die rheinhessische Landschaft bedeuten. Schauen Sie mal vom Radweg Richtung Nieder-Olm und stellen sicht Links von Raiffeisen eine mehrere hunderd Meter lange und 20 Meter hohe Halle vor!
    Wir fordern, daß die Gebäudehöhen moderater gehalten werden, beispielsweise durch Ausnutzung des Geländegefälles und durch Reduzierung der zulässigen Bauhöhe. Außerdem müssen die Gebäude strukturiert und be- bzw. eingegrünt  werden.
  4. Es ist damit zu rechnen, dass das Unternehmen große Mengen Energie und Wasser verbrauchen wird. Die Ver- und Entsorgung muss eindeutig geklärt sein, der Energiebedarf sollte minimiert und (z. B. im Verbund mit der Kläranlage Saulheim) möglichst effizient und ökologisch gedeckt werden.
  5. Ein wichtiger Punkt ist auch das Plastik, mit dem die Florette-Produkte eingepackt werden. Die GAL möchte darauf hinwirken, dass von Florette hier über umweltverträgliche Alternativen nachgedacht wird – schließlich gibt es weltweit eine Abkehr vom Plastik, um die Natur nicht weiter zu belasten.
  6. Auch wenn Florette zum produzierenden Gewerbe gehört, wird das Unternehmen für ein erhebliches Verkehrsaufkommen sorgen. Schließlich müssen die in Saulheim zu verarbeitenden Rohstoffe angeliefert und die daraus entstehenden Produkte in alle Welt geliefert werden. Daher sollte sich Florette auch an den nötigen Ausbaumaßnahmen für die Infrastruktur (Straßen, Ampelanlage, Kreisel) finanziell beteiligen, dies ist bislang noch völlig offen.
  7. Die GAL möchte, dass die Ausgleichsmaßnahmen für die von Florette verbrauchten Flächen vor Ort oder zumindest in der Nähe Saulheims vorgenommen werden und nicht in anderen Landkreisen stattfinden.
  8. Nach der Erfahrung mit dem Postfrachtzentrum, das inzwishen kaum ncoh Gewerbesteuer an die Gemeinde Saulheim entrichtet, ist es der GAL wicihtig, dass hinsichtlich Florette ganz klar auf die Gewerbesteuereinnahmen des Unternehmens gedrängt wird.

Leider war es im Rat bislang nicht möglich inhaltlich über die vielen wichtigen Fragen zu sprechen, die Ratsmehrheit aus CDU und SPD und Verbandsbürgermeister Conrad, gehen wohl nach Dervise „Hauptsache ansiedeln und sich dafür feiern lassen“ vor, anstatt frühzeitig die Weichen für eine erfolgreiche Entwicklung unserer Gemeide zu stellen,
wie und ob das mit dieser Ansiedlung gelingen wird, müssen wir klären, bevor so eine weitrechende Entscheidung getroffen werden kann!

Mitgliederversammlung: Wie geht es weiter mit dem Kindergarten?

die oben stehende Frage und noch viel mehr
(z.B. aktuelles politisches Geschehen und natürlich: was passiert in der Mühlbachaue?) diskutierten wir mit euch am
Mittwoch, 21. Februar 2018
in Ober-Saulheim bei Stefano (Pizzeria Ciao Zum Goldenen Adler).

Es fanden lebhafte Diskussionen über

  • das Nicht-vorangehen des KiTa-Projekts
  • Die Ansiedlung von Florette
  • Die never-ending Story Wertstoffhof
  • und natürlich die PPP* in der Mühlbachaue

statt.
Demnächst wollen wir mal die Saulheimer Spielplätze unter die Lupe nehmen.

*PPP Pleiten Pech und Pannen

Gegen das Vergessen! Initiative Stolpersteine in Rheinhessen 2018

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Selbstmord getrieben wurden. Diese quadratischen Messingtafeln sind mit von Hand eingeschlagenen Lettern beschriftet.

Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer in das Pflaster eingelassen. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitiert Gunter Demnig den Talmud. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE… Ein Name. Ein Mensch. Sein Schicksal.

Inzwischen liegen STOLPERSTEINE in 1099 Orten Deutschlands und in zwanzig Ländern Europas.

Auch in Rheinhessen gibt es noch viele Gemeinden, in denen bisher keine Stolpersteine verlegt wurden. Dies wollen wir ändern. Wir sind eine Initiativgruppe aus Rheinhessen und suchen Menschen, die mit uns diese Erinnerungsarbeit in Rheinhessen im Jahr 2018 voranbringen wollen.

 

Bitte nehmen Sie Kontakt zu uns auf:

stolpersteine_in_rheinhessen@mail.de

27. Januar 2018: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

27. Januar 2018: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

An vielen Orten gedenken Menschen am 27. Januar, dem Tag, an dem 1945 das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit wurde, der Opfer des Nationalsozialismus.

Der Gedenktag wurde 1996 durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog mit den Worten eingeführt:
„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen.
Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt.
Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken,
dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein
und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“

Bei uns in Rheinhessen gedachten wir am 27. Januar 2018 der Opfer des Nationalsozialismus,
in Wörrstadt
in Saulheim,
und in
Wöllstein.

Leider hatten drei Personen aus Rheinhessen zusammen mit drei Personen aus Zweibrücken angekündigt,
diese Gedenkveranstaltungen durch eigene Kundgebungen stören zu wollen.
Daher war sehr viel Polizei im Einsatz, und eine Gruppe der Linksjugend Alzey ließ die Rechten nicht zu Wort kommen.

Deshalb baten wir Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in Wörrstadt, Saulheim und Wöllstein herzlich ein, mit uns durch Ihre Teilnahme ein klares Zeichen zu setzen:
Wir gedenken der Opfer und lassen den Tag nicht durch Neonazis „besudeln“!
Auch bei uns in Rheinhessen kam es zu Gräueltaten durch die Nationalsozialisten.
Es kam zu Zwangssterilisationen und Krankenmorden in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt in Alzey.
Es wurden jüdische Familien auch bei uns in Rheinhessen 1936 gezwungen, ihre Geschäfte und Betriebe aufzugeben.
In Osthofen entstand im Frühjahr 1933 in den Gebäuden einer ehemaligen Papierfabrik das KZ Osthofen, wo bis Sommer 1934 Gegner des NS-Regimes, allen voran Mitglieder der KPD, der SPD und Gewerkschafter, aber auch Angehörige des Zentrums, Juden, Zeugen Jehovas, Sinti und andere menschenunwürdig gefangen gehalten und misshandelt wurden.

Ab dem Herbst 1942 wurden die noch in Rheinhessen lebenden jüdischen Familien zusammengetrieben,
in die Konzentrationslager deportiert und dort ermordet.

Grundlegende Werte wie
Freiheit, Solidarität mit den Schwachen, Frieden, Vertrauen und Zusammenhalt
sind damals in nur wenigen Monaten verloren gegangen.
Die Opfer mahnen uns, wachsam zu sein und jeder Form der Diskriminierung und Ausgrenzung entgegenzutreten.
Der nationalsozialistische Rassenwahn und Völkermord darf nicht in Vergessenheit geraten

– dies ist uns eine dauerhafte Verpflichtung und unsere Verantwortung.
Diskriminierung beginnt dort, wo geschwiegen wird, wo zugelassen wird, dass Menschen bedroht oder ausgegrenzt, gedemütigt, entrechtet oder verfolgt werden.

Rheinhessen gegen Rechts e.V., stellvertretend für viele Kirchengemeinden, Parteien, Gewerkschaften und weitere Organisationen.